Wer war Peter Nidetzky? – Ein Leben zwischen Fernsehen, Familie und Pferdesport
Peter Nidetzky war eine prägende Figur des österreichischen Fernsehens. Geboren am 5. Juni 1940 in Wien, wurde er über Jahrzehnte hinweg zu einem der bekanntesten Gesichter des ORF und prägte das Fernsehen im deutschsprachigen Raum mit seiner ruhigen, sachlichen Art. Am 11. November 2024 verstarb Peter Nidetzky in seiner Heimatstadt Wien im Alter von 84 Jahren.
Sein Name ist untrennbar mit der ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ verbunden, in der er mehr als drei Jahrzehnte lang das Wiener Aufnahmestudio leitete. Millionen Zuschauer in Österreich kannten seine markante Stimme und sein seriöses Auftreten, wenn er Fahndungsfälle präsentierte oder mit ruhiger Professionalität durch schwierige Themen führte.
Doch Peter Nidetzky war mehr als ein Fernsehmann. Er war auch Journalist, Autor, Sportfunktionär und Familienmensch.
Die Anfänge – Vom jungen Wiener zum Fernsehjournalisten
Peter Nidetzky wuchs in Wien auf, wo er früh seine Leidenschaft für Sprache, Medien und Kommunikation entdeckte. Sein journalistischer Weg begann in einer Zeit, in der das Fernsehen in Österreich noch jung war. Der Österreichische Rundfunk (ORF) war für ihn mehr als nur ein Arbeitsplatz – er verstand ihn als Plattform, um gesellschaftliche Verantwortung zu tragen und Information mit Glaubwürdigkeit zu verbinden.
Seine Karriere nahm richtig Fahrt auf, als er Anfang der 1970er-Jahre Teil der Redaktion von „Aktenzeichen XY … ungelöst“ wurde. Ab 1972 leitete er das Wiener Aufnahmestudio der Sendung und blieb dieser Aufgabe rund 31 Jahre lang treu. Damit wurde er zu einem Fixpunkt in einer der erfolgreichsten und langlebigsten TV-Sendungen des deutschsprachigen Raums.
Peter Nidetzky beim ORF – Ein Mann der Pionierzeit
Neben seiner Tätigkeit bei „Aktenzeichen XY“ war Peter Nidetzky auch innerhalb des ORF eine feste Größe. Er arbeitete als Moderator, Redakteur und später als Leiter des Teletext-Bereichs, einer damals völlig neuen Form der digitalen Informationsvermittlung. Seine Begeisterung für Innovation und journalistische Präzision machte ihn zu einem der angesehensten ORF-Mitarbeiter seiner Generation.
Ein besonderer Moment in seiner Laufbahn war seine Mitwirkung bei der Live-Übertragung der Apollo-Mondlandung im Jahr 1969. Als Co-Kommentator begleitete er eines der größten Medienereignisse des 20. Jahrhunderts – und zeigte dabei genau das, was ihn auszeichnete: Sachlichkeit, Bildung und Begeisterung für Wissen.
Peter Nidetzky gehörte zu jener Generation von Fernsehjournalisten, die das Medium Fernsehen als öffentliche Aufgabe verstanden – als Möglichkeit, die Gesellschaft zu informieren, aufzuklären und gleichzeitig Vertrauen aufzubauen.
Der Pferdesport – Eine zweite Leidenschaft
Abseits der Fernsehkamera widmete sich Peter Nidetzky mit großer Leidenschaft dem Reitsport. Er war Präsident des Landesfachverbands für Reiten und Fahren in Niederösterreich sowie Bundesreferent für Springreiten im österreichischen Pferdesportverband.
Unter seiner Leitung entwickelte sich der österreichische Pferdesport zu einer professionellen und angesehenen Bewegung. Besonders populär wurde durch ihn das traditionsreiche „Fest der Pferde“ in der Wiener Stadthalle, das er über viele Jahre hinweg organisierte. Dieses Event verband Sport, Kultur und Show – ganz im Sinne eines Mannes, der immer versuchte, Disziplin mit Eleganz zu verbinden.
Als Autor verfasste Peter Nidetzky mehrere Bücher über den Pferdesport, darunter „Reiten in Österreich“ und „Pferdesport in Österreich“. Seine Veröffentlichungen dokumentierten nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch die gesellschaftliche Bedeutung des Pferdes in Österreichs Kulturgeschichte.
Sein Engagement im Reitsport brachte ihm große Anerkennung, auch über die Medienwelt hinaus. Viele Wegbegleiter nannten ihn „die Stimme des Reitsports“, da er über Jahrzehnte hinweg unermüdlich für den Sport und seine Werte eintrat.
Peter Nidetzky und seine Familie
Hinter der öffentlichen Figur stand ein Familienmensch. Peter Nidetzky war verheiratet mit Brigitte Nidetzky, mit der er viele Jahre eine harmonische Ehe führte. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder: Katharina Nidetzky und Alexander Nidetzky.
Seine Tochter Katharina ist heute vor allem als Katharina Nehammer bekannt – sie ist mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer verheiratet. Diese familiäre Verbindung brachte Peter Nidetzky in den letzten Jahren seines Lebens auch in politische Schlagzeilen, obwohl er selbst immer den Journalismus von der Politik klar trennte.
Sein Sohn Alexander Nidetzky ging eigene Wege und ist ebenfalls in Wien beruflich erfolgreich. Über sein Privatleben hielt Peter Nidetzky stets Diskretion – Familie bedeutete für ihn Privatsphäre und Schutz, fernab von Kameras und Mikrofonen.
Peter Nidetzky und Katharina Nehammer
Die Verbindung zwischen Vater und Tochter war eng. Katharina Nehammer beschrieb ihren Vater in Interviews als „ruhigen, warmherzigen und gleichzeitig disziplinierten Menschen“, der sie und ihren Bruder mit Respekt und Verantwortungsbewusstsein erzogen habe.
Als Peter Nidetzky 2024 verstarb, reagierte die politische Öffentlichkeit mit großer Anteilnahme – nicht nur wegen der familiären Nähe zur Kanzlerfamilie, sondern vor allem, weil er als Medienpionier über Jahrzehnte eine respektvolle Autorität im Land darstellte.
Angelika Niedetzky verwandt mit Peter Nidetzky?
Eine häufig gestellte Frage lautet, ob Angelika Niedetzky, die bekannte österreichische Schauspielerin und Kabarettistin, mit Peter Nidetzky verwandt sei. Trotz der ähnlichen Schreibweise der Nachnamen gibt es keine bestätigte Verwandtschaft zwischen den beiden.
Die Übereinstimmung des Namens ist zufällig – eine familiäre Verbindung besteht nicht.
Peter Nidetzky verstorben – Trauer um einen TV-Pionier
Am 11. November 2024 ging eine Ära zu Ende: Peter Nidetzky verstarb im Alter von 84 Jahren. Sein Tod löste große Anteilnahme aus – sowohl im ORF als auch in der Reitsportszene und der österreichischen Öffentlichkeit.
Zahlreiche Weggefährten beschrieben ihn als „freundlich, sachlich, loyal und immer professionell“. Besonders der ORF würdigte ihn als Pionier der ersten Fernsehgeneration Österreichs – einen Mann, der mit Leidenschaft und Integrität an seine Arbeit ging.
Peter Nidetzky Todesursache
Die genaue Todesursache wurde von den Medien nicht veröffentlicht. Bekannt ist lediglich, dass Peter Nidetzky in den letzten Jahren gesundheitliche Probleme hatte. Freunde und Kollegen sprachen in Nachrufen von einem „ruhigen Abschied nach einem erfüllten Leben“.
Unabhängig von der Todesursache bleibt sein Vermächtnis lebendig: ein Symbol für journalistische Qualität, Anstand und Engagement.
Vermächtnis und Wirkung
Peter Nidetzky hinterlässt ein beeindruckendes Lebenswerk. Er war einer jener Menschen, die das Fernsehen nicht als Bühne für sich selbst, sondern als Plattform für andere sahen. Seine ruhige Art und sein Respekt vor den Themen machten ihn glaubwürdig – in einer Zeit, in der Authentizität noch wichtiger war als Einschaltquoten.
Er prägte den Stil des ORF über Jahrzehnte hinweg, half, neue Formate zu etablieren, und machte mit „Aktenzeichen XY“ die Fahndungsarbeit der Polizei für ein breites Publikum zugänglich. Damit trug er auch zur Aufklärung zahlreicher Fälle bei.
Seine Liebe zum Pferdesport zeigte eine andere Seite: Disziplin, Eleganz und Leidenschaft – Werte, die er auch in seiner Arbeit verkörperte.
Ein Leben in Balance
Peter Nidetzky war nie ein Mann des großen Egos. Trotz seiner Prominenz blieb er stets bescheiden, freundlich und menschlich. Er liebte seine Familie, seine Arbeit und die Pferde. Er vereinte Ruhe mit Autorität, Wissen mit Herz, Disziplin mit Humor.
Mit seinem Tod verliert Österreich nicht nur einen Journalisten, sondern eine Persönlichkeit, die über Generationen hinweg Vertrauen verkörperte.
Abschließende Würdigung
Das Leben von Peter Nidetzky steht exemplarisch für eine Generation, die Fernsehen, Kultur und Sport in Österreich aufgebaut und geprägt hat. Er bleibt in Erinnerung als Mann mit Haltung, Stimme und Herz.
Sein Wirken im ORF, seine jahrzehntelange Arbeit für „Aktenzeichen XY“, sein Engagement im Pferdesport und seine Rolle als Vater und Ehemann zeichnen ein vollständiges Bild eines Lebens im Dienst der Öffentlichkeit.
In einer Zeit, in der sich Medienlandschaften rasch verändern, bleibt Peter Nidetzky ein Vorbild dafür, was Journalismus ausmacht: Klarheit, Seriosität und Respekt vor dem Menschen.
Wir bei Nachrichten Themen erinnern an einen Mann, dessen Name untrennbar mit der Geschichte des österreichischen Fernsehens verbunden bleibt.
Sie können auch lesen: Hans Georg Heinke – Vom ZiB-Moderator zum Milizoffizier und Kulturfreund



