Alois Stadlober: Vom Langlauf-Weltmeister zur Stimme des österreichischen Wintersports
Einleitung – Ein Name, der den Wintersport prägt
Wenn man in Österreich über Langlauf, Wintersport und sportliche Tradition spricht, fällt unweigerlich ein Name: Alois Stadlober. Der ehemalige Spitzensportler, Trainer und heutige Kommentator zählt zu den prägenden Persönlichkeiten des österreichischen Skilanglaufs. Seine Karriere und sein Leben sind eng mit der Entwicklung des nordischen Sports in Österreich verbunden – und mit einer Familie, die bis heute den Sportgeist weiterträgt. Doch wer ist Alois Stadlober wirklich? Welche Geschichte steckt hinter dem Mann, der als Athlet, Vater, Partner und Funktionär gleichermaßen beeindruckt?
Frühe Jahre und sportliche Anfänge
Alois Stadlober wurde am 11. April 1962 in Judenburg in der Steiermark geboren – in einer Region, in der Schnee, Berge und Wintersport zur Lebensrealität gehören. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für das Langlaufen. Als Jugendlicher schloss er sich dem Ski Club Radstadt an und machte schnell durch seine Ausdauer und Disziplin auf sich aufmerksam.
Sein Talent blieb nicht lange unentdeckt: Bereits mit 15 Jahren startete er bei Nachwuchswettkämpfen und arbeitete sich kontinuierlich nach oben. In den späten 1970er-Jahren begann seine Profikarriere – eine Ära, die bis in das Jahr 2000 andauerte.
Der Aufstieg – Österreichs Aushängeschild im Langlauf
In den 1980er- und 1990er-Jahren entwickelte sich Alois Stadlober zu einem der erfolgreichsten österreichischen Langläufer seiner Generation. Seine Paradedisziplin war der klassische Stil, doch auch in der Skatingtechnik bewies er immer wieder Stärke.
Sein größter Triumph gelang ihm bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1999 in Ramsau am Dachstein – auf heimischem Boden: Gemeinsam mit dem österreichischen Team gewann er Gold in der 4 × 10 km Staffel und zusätzlich Silber über 10 km klassisch. Es war der Höhepunkt einer langen Karriere, die von unermüdlicher Arbeit, Teamgeist und Leidenschaft geprägt war.
Bei den Olympischen Winterspielen war er mehrfach am Start. Seine beste Einzelplatzierung erreichte er 1992 in Albertville mit einem hervorragenden 8. Platz über 10 km klassisch. Neben internationalen Erfolgen wurde er mehrfach österreichischer Staatsmeister und galt als fixer Bestandteil der Nationalmannschaft über zwei Jahrzehnte hinweg.
Vom Athleten zum Funktionär – Ein neuer Lebensabschnitt
Nach seinem Karriereende im Jahr 2000 stand für Alois Stadlober fest, dass er dem Sport treu bleiben wollte – allerdings auf eine andere Weise. Parallel zu seiner aktiven Laufbahn hatte er Jura an der Universität Graz studiert, um sich auf die Zeit nach dem Leistungssport vorzubereiten.
Dieses Wissen nutzte er geschickt: Heute ist er Koordinator für nordischen Skisport des Landes Steiermark und Leiter des Internationalen Nordischen Leistungszentrums in Ramsau am Dachstein. Er engagiert sich für den Nachwuchs, organisiert Trainingsprogramme und kümmert sich um die Weiterentwicklung des nordischen Sports in Österreich.
Darüber hinaus ist er seit vielen Jahren eine bekannte Stimme im Fernsehen. Als ORF-Kommentator begleitet er Langlauf- und Kombinationswettbewerbe – sachlich, leidenschaftlich und mit jener Expertise, die nur jemand besitzt, der selbst an der Startlinie gestanden ist.
Familie Stadlober – Wenn Sport zur Familientradition wird
Ein besonderer Aspekt in Alois Stadlobers Leben ist seine Familie – denn auch hier dreht sich vieles um den Sport. Seine Ehefrau Roswitha Stadlober (geb. Steiner) war selbst eine erfolgreiche Skirennläuferin. Sie startete in den 1980er-Jahren im alpinen Weltcup und vertrat Österreich bei internationalen Bewerben. Das Paar verbindet nicht nur der Sport, sondern auch eine tiefe gemeinsame Leidenschaft für Disziplin, Bewegung und Natur.
Gemeinsam haben sie zwei Kinder – beide ebenfalls im Skilanglauf aktiv:
- Luis Stadlober, geboren am 23. Juli 1991, war bis 2019 aktiver Langläufer. Er trat bei Weltmeisterschaften und Weltcupbewerben an und setzte die Familientradition fort, ehe er seine Karriere beendete.
- Teresa Stadlober, geboren 1993, zählt heute zu den besten Langläuferinnen Österreichs. Sie gewann bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking die Silbermedaille im 30-km-Rennen und gilt als Ausnahmetalent.
Damit steht der Name Stadlober gleich in drei Generationen für österreichischen Langlaufsport – eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die Sportjournalisten gerne als „die Loipe-Familie Österreichs“ bezeichnen.
Privatleben – Bodenständigkeit und Beständigkeit
Trotz seiner Erfolge ist Alois Stadlober bekannt für seine ruhige, bescheidene Art. Über sein Privatleben spricht er selten öffentlich – doch aus Interviews ist bekannt, dass er große Freude an der Natur, am Wandern und an guten Gesprächen findet.
Zur oft gegoogelten Frage „Alois Stadlober Freundin“ oder „Partnerin“ lässt sich sagen: Alois ist seit vielen Jahren glücklich mit Roswitha Stadlober verheiratet. Sie ist nicht nur seine Lebenspartnerin, sondern auch seine engste Vertraute und Wegbegleiterin – sowohl im Sport als auch privat.
Gemeinsam leben sie in der Steiermark und sind in der Region gut vernetzt. Beide engagieren sich für Jugendförderung im Wintersport und geben regelmäßig Einblicke in ihre Philosophie: Leistung, Fairness, Fleiß und Familie als Fundament des Erfolgs.
Alois Stadlober Junior – Eine Generation im Wandel
Oft taucht im Netz auch der Suchbegriff „Alois Stadlober Junior“ auf. Damit ist allerdings kein eigenständiger Sohn mit gleichem Namen gemeint, sondern meist ein Missverständnis oder Verwechslung mit Sohn Luis.
Luis Stadlober tritt in gewisser Weise als „Junior“ in die Fußstapfen seines Vaters – er vertritt die zweite Generation der sportlichen Familie und hat viele Trainingsmethoden, Werte und Routinen direkt von Alois übernommen.
In Interviews betont Alois immer wieder, dass er seine Kinder nie zu einer Karriere im Leistungssport gedrängt habe. Stattdessen habe er ihnen den Spaß an Bewegung und Natur vermittelt – das sei die Grundlage gewesen, aus der sich die Leidenschaft von selbst entwickelt habe.
Ein Vorbild auch außerhalb des Sports
Was Alois Stadlober besonders auszeichnet, ist sein unaufgeregtes, verantwortungsbewusstes Auftreten. Während andere nach Ruhm streben, konzentriert er sich auf das Wesentliche – auf Qualität, Disziplin und Nachhaltigkeit.
In seiner heutigen Rolle als Sportkoordinator plädiert er für bodenständige Nachwuchsförderung, für den Erhalt der Wintersportinfrastruktur und für die Werte des Amateur- und Breitensports. Für ihn sind Ehrgeiz und Teamgeist wichtiger als kurzfristiger Erfolg.
Darüber hinaus nutzt er seine Plattform beim ORF, um auch kritisch über Entwicklungen im internationalen Langlaufsport zu sprechen – etwa über das hohe Leistungsniveau, Dopingthemen und die Kommerzialisierung des Sports. Dabei bleibt er stets sachlich und reflektiert.
Die Stadlobers – Eine Familie als Spiegel des österreichischen Sports
Die Geschichte der Stadlobers erzählt mehr als nur von Medaillen und Erfolgen. Sie ist ein Beispiel dafür, wie Sport Generationen verbinden kann. Alois und Roswitha haben ihren Kindern nicht nur Technik vermittelt, sondern auch Werte: Respekt, Beständigkeit und Liebe zur Natur.
Tochter Teresa steht heute regelmäßig auf internationalen Podien – eine direkte Fortsetzung des Weges, den Alois vor Jahrzehnten begonnen hat. Luis wiederum hat nach seiner aktiven Zeit den Weg in die Ausbildung und Berufswelt eingeschlagen, bleibt dem Sport aber als Experte verbunden.
Wer ist Alois Stadlober? – Eine Antwort mit vielen Facetten
Die Antwort auf diese Frage ist komplex: Alois Stadlober ist mehr als ein ehemaliger Spitzensportler. Er ist Vater, Ehemann, Mentor, Organisator, Kommentator – und ein Mensch, der sich treu geblieben ist.
Seine Geschichte zeigt, dass ein Leben nach dem Spitzensport nicht das Ende, sondern ein Neuanfang sein kann. Mit Leidenschaft, Bildung und Engagement hat er sich eine zweite Karriere aufgebaut, die dem Sport mindestens genauso viel gibt wie seine Zeit auf den Skiern.
Schlusswort – Eine steirische Legende und ihre Wirkung
Heute, Jahrzehnte nach seinem ersten Startschuss, ist Alois Stadlober noch immer aktiv – als Stimme des Sports, als Berater und als Vorbild. In einer schnelllebigen Welt verkörpert er jene Beständigkeit, die den österreichischen Wintersport stark gemacht hat.
Sein Lebensweg verbindet Tradition und Zukunft, Familie und Beruf, Leistung und Bodenhaftung. Alois Stadlober bleibt ein Symbol dafür, dass echter Erfolg im Leben mehr bedeutet als Medaillen – nämlich Haltung, Leidenschaft und Menschlichkeit.
Dieser Artikel wurde exklusiv für das österreichische Blogportal „Nachrichten Themen“ verfasst, das sich auf spannende Biografien, Sport- und Gesellschaftsthemen spezialisiert hat.
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