Biografie

Karlheinz Hackl – Leben, Karriere und Vermächtnis eines österreichischen Schauspielers

Karlheinz Hackl war einer der bekanntesten und vielseitigsten Schauspieler Österreichs. Geboren am 16. Mai 1949 in Wien, prägte er über Jahrzehnte die österreichische Theater- und Kulturlandschaft. Er war Schauspieler, Regisseur, Sänger und Lehrer, dessen Leben ganz der Bühne gewidmet war. Am 1. Juni 2014 verstarb er in seiner Heimatstadt Wien im Alter von 65 Jahren.

Hackl wuchs im Wiener Theodor-Körner-Hof auf. Nach der Matura entschied er sich zunächst für ein Studium der Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien. Doch seine Leidenschaft galt dem Theater – deshalb begann er anschließend eine Ausbildung an der Schauspielschule Krauss. Schon früh wurde klar, dass er über eine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und Ausdruckskraft verfügte.

Sein Bühnendebüt gab er 1972 am Theater der Courage in Wien. Damit begann eine beeindruckende Karriere, die ihn zu einem der beliebtesten Schauspieler seiner Generation machte.

Die Anfänge seiner Karriere

Zwischen 1974 und 1976 war Karlheinz Hackl Mitglied des Wiener Volkstheaters. Dort arbeitete er unter der Regie bedeutender Theatermacher und bewies sein Talent in zahlreichen Rollen, von klassisch bis zeitgenössisch. Anschließend zog es ihn 1976 an das Thalia-Theater in Hamburg, wo er zwei Jahre lang wirkte.

Im Jahr 1978 kehrte Hackl schließlich nach Wien zurück und wurde festes Ensemblemitglied am Burgtheater. Diese Entscheidung sollte sein künstlerisches Leben entscheidend prägen, denn das Burgtheater wurde zu seiner beruflichen Heimat. Hier brillierte er in unzähligen Rollen – von Goethe bis Horváth, von Shakespeare bis Turrini. Sein Name wurde zum Synonym für Qualität und Authentizität auf der Bühne.

Vielseitigkeit auf Bühne und Bildschirm

Karlheinz Hackl war weit mehr als ein Theaterschauspieler. Er war ein Allround-Künstler, der sich auch als Sänger, Kabarettist und Regisseur einen Namen machte. Seine markante Stimme und sein musikalisches Gespür führten ihn auf Konzertbühnen, wo er Liederprogramme gestaltete, unter anderem mit Texten von Georg Danzer.

Auch im Fernsehen und im Film war Hackl präsent. Er übernahm Rollen in zahlreichen Produktionen, darunter in historischen Dramen, Krimiserien und Literaturverfilmungen. Eine seiner international bekanntesten Auftritte hatte er im Film Sophies Choice (1982), in dem er einen SS-Arzt verkörperte.

Ab den späten 1980er-Jahren führte er auch Regie und leitete verschiedene Theaterproduktionen. 1996 übernahm er einen Lehrauftrag am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, wo er bis zu seinem Tod junge Schauspielerinnen und Schauspieler unterrichtete.

Familie, Ehepartnerin und Kinder

Das Privatleben von Karlheinz Hackl war eng mit der Schauspielwelt verbunden. In erster Ehe war er mit der Schauspielerin Brigitta Furgler verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor – Franziska Hackl (geboren 1983) und Stefanie (geboren 1985). Beide wuchsen in einer künstlerischen Umgebung auf, und insbesondere Franziska Hackl trat in die Fußstapfen ihres Vaters und wurde selbst Schauspielerin.

Nach der Trennung von Brigitta Furgler fand Karlheinz Hackl erneut das Glück. 1997 heiratete er die Schauspielerin Maria Köstlinger, die ebenfalls eine bekannte Figur in der österreichischen Film- und Theaterlandschaft ist. Zusammen hatten sie eine Tochter namens Melanie Hackl, geboren im November 2000.

Seine Familie war für Hackl ein zentraler Anker in seinem Leben. Trotz der intensiven Arbeit und zahlreicher Verpflichtungen blieb er ein liebevoller Ehemann und Vater, der großen Wert auf Zusammenhalt legte.

Karlheinz Hackl und Maria Köstlinger

Die Ehe von Karlheinz Hackl und Maria Köstlinger war eine Partnerschaft voller Liebe, gegenseitigem Respekt und künstlerischer Verbundenheit. Beide standen regelmäßig gemeinsam auf der Bühne und unterstützten einander in ihren Projekten. In Interviews sprach Köstlinger später über die tiefe emotionale Bindung, die sie trotz der schweren Zeiten während Hackls Krankheit verband.

Ihr gemeinsames Leben war geprägt von Kunst, Reisen, Engagement für das Theater und einer engen Verbindung zu Familie und Freunden. Auch nach Hackls Tod hält Maria Köstlinger sein Andenken lebendig, sowohl privat als auch durch ihr eigenes Schaffen.

Krankheit und Todesursache

Im Jahr 2003 erhielt Karlheinz Hackl eine schwere Diagnose: Ein bösartiger Hirntumor bedrohte sein Leben. Doch anstatt sich zurückzuziehen, kämpfte er mit bewundernswerter Stärke gegen die Krankheit an. Nach einer erfolgreichen Behandlung kehrte er sogar auf die Bühne zurück und stand erneut im Rampenlicht – ein Symbol für seinen unerschütterlichen Lebenswillen.

In späteren Jahren kehrte die Krankheit jedoch zurück. Hackl blieb trotzdem aktiv, hielt Lesungen, sang und trat bei ausgewählten Theaterproduktionen auf. 2013 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand erneut, doch er blieb bis zuletzt positiv und kämpferisch.

Am 1. Juni 2014 erlag Karlheinz Hackl in Wien seinem Krebsleiden. Sein Tod löste große Trauer in der gesamten österreichischen Kulturszene aus.

Begräbnis und Abschied

Die Trauerfeier für Karlheinz Hackl fand am 24. Juni 2014 in der Pfarrkirche St. Michael in Wien-Heiligenstadt statt. Hunderte Menschen, darunter Kollegen, Freunde, Fans und Vertreter der österreichischen Kulturszene, erwiesen ihm die letzte Ehre.

Seine Urne wurde auf dem Heiligenstädter Friedhof im 19. Bezirk beigesetzt, wo auch heute noch viele Besucher an sein Werk und seine Persönlichkeit erinnern. Sein Grab zählt zu den bedeutenden Ruhestätten österreichischer Künstler.

Karlheinz Hackl in jungen Jahren

Bilder und Berichte aus den frühen Jahren zeigen Karlheinz Hackl als einen energiegeladenen, ehrgeizigen jungen Mann mit einem klaren Ziel: die Bühne zu erobern. Schon in den 1970er-Jahren zeichnete sich sein Talent ab, Charaktere mit Tiefe und Emotion zu füllen.

Er verband Intelligenz mit Leidenschaft, Disziplin mit Humor – eine seltene Kombination, die ihn rasch zu einem Publikumsliebling machte. Ob als Romeo, Don Juan oder in modernen Dramen – Hackl überzeugte durch Präsenz, Ausdruck und Authentizität.

Vermächtnis und Bedeutung

Karlheinz Hackl war nicht nur Schauspieler – er war eine Institution. Sein Beitrag zur österreichischen Theaterlandschaft ist unvergessen. Er hinterließ Spuren als Künstler, Mentor, Familienmensch und Kämpfer.

Er inspirierte Generationen junger Schauspielerinnen und Schauspieler, die seine Leidenschaft und Hingabe zur Kunst bis heute bewundern. Seine Arbeit bleibt ein Beispiel für künstlerische Aufrichtigkeit, Menschlichkeit und Mut.

Auch nach seinem Tod lebt sein Erbe in unzähligen Theateraufzeichnungen, Interviews, Musikprojekten und Erinnerungen fort. Karlheinz Hackl wird als jemand in Erinnerung bleiben, der sein Publikum berührte – mit Talent, Herz und Humor.

Fazit

Karlheinz Hackl war eine der prägendsten Persönlichkeiten der österreichischen Theater- und Filmwelt. Von seinen ersten Schritten auf der Bühne bis zu seinem letzten Auftritt stand er für Professionalität, Leidenschaft und Lebensfreude. Trotz schwerer Krankheit verlor er nie den Glauben an die Kunst und das Leben. Seine Geschichte ist die eines Künstlers, der alles gab – für sein Publikum, seine Familie und seine Berufung.

Dieser Artikel wurde erstellt für das österreichische Blog-Magazin Nachrichten Themen, um an das Leben und Schaffen eines außergewöhnlichen Menschen zu erinnern.

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